Entwicklungsbericht

Datum:

Unserer Ansicht sollte jedes Zeugnis klar und verständlich mitteilen, was Schülerinnen und Schülern lernen sollten und wie gut die Schülerinnen und Schüler den Erwartungen entsprechen. Eltern möchten wissen, wie sie ihren Kindern helfen können, kleiner Schwierigkeiten zu überwindern. Die vorgelegten Formulare sind nicht verständlich und geben nur wenig Hinweise darauf wie mein sein Kind untersützen kann.

Pressemitteilung und Stellungnahme des Landeselternbeirates
Grundschulen und Förderzentren zum „optimierten Entwicklungsbericht und den neuen Mustern für die Kompetenz-Zeugnisse des Bildungsministeriums“

Wir teilen die Aussage der Ministerin Ernst: „Eine differenzierte Leistungsbewertung wird einem Kind mit seinem individuellen Leistungsstand besser gerecht als eine Note“. Allerdings halten wir die vorgestellten Muster der Kompetenz-Zeugnisse für stark verbesserungswürdig.
Wir wundern uns, dass so wenig „best practice“ von den vielen schon im Lande existieren, innovativen Kompetenz-Zeugnissen übernommen wurde.

Das Ministerium sagt: „Niemand muss, alle können“, um im gleichen Atemzug zuzufügen: „Die standardisierten Zeugnisse sollen nach einer Übergangsfrist von drei Jahren verbindlich werden“. Gerade für die innovativen Schulen, die sich mit modernen, individualisierten, inklusiven Unterrichtskonzepten auf den Weg gemacht haben, stellt die verbindliche Einführung dieses qualitativ mittelmäßigen Kompetenz-Zeugnisses ein deutlicher Rückschritt dar. Der Landeselternbeirat für Grundschulen fordert daher dringlich Ausnahmen bei der Verbindlichkeit der Nutzung zu ermöglichen. Somit würde der Satz „Niemand muss, alle können“ auch ehrlicher.

Das Ergebnis der von Prof. Jens Möller vorgelegten Eigenevaluation des Entwicklungsberichtes„Eltern und Lehrkräfte finden den Entwicklungsbericht insgesamt verständlich“ können wir nicht nachvollziehen. Formulierungen wie „Zahlen und Operationen“ wecken bei Kindern und einigen Eltern eher medizinische Assoziationen. Der Halbsatz „sich im erarbeiteten Zahlenraum orientieren“ ist zwar verständlich, aber ohne konkretes Wissen zum Lehrplan ist unklar, ob das Kind nun im Zahlenraum „1 bis 10“, „1 bis 100“ oder „1 bis 1000“ unterwegs ist. Die Adressaten der Zeugnisse sind in erster Linie die Kinder und deren Eltern. Die Zeugnisse sollten daher in einer Sprache verfasst sein, die von den Kindern und deren Eltern auch verstanden wird. Weil viele Eltern aus bildungsfernen Haushalten den Kontakt mit den Lehrkräften meiden, stellt für sie das Zeugnis teilweise die einzige Rückmeldung zu ihrem Kind dar. Gerade für diese Eltern wäre es fatal, wenn sie das Zeugnis nur in Teilen verstünden. In der heutigen Zeit wird in der Pädagogik vermehrt auf eine Rückmeldekultur geachtet. Da das Zeugnis auch eine Form der Rückmeldung für das Kind ist, sollte es selbstverständlich sein, das Zeugnis kindgerecht zu formulieren.

Der Landeselternbeirat für Grundschulen fordert eine dringende Überarbeitung der Muster der Kompetenz-Zeugnisse und empfiehlt dabei die Expertise der verfassten Elternschaft einzubeziehen.

zeugnis_jg3u4.pdf
 zeugnis_eingangsphase.pdf
 2015_07_entwickungsbericht.pdf
 zurück